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Allgemeine Grundlagen der Wundbehandlung

Team

In nahezu allen medizinischen Fachgebieten ist die Wundbehandlung ein wichtiges Thema – sei es in der inneren Medizin, Chirurgie oder Dermatologie. Die allgemeinen Grundlagen der Wundbehandlung sind daher ein besonders relevanter Sachverhalt, und umfassendes Wissen darüber ist stets lohnenswert.

Schon im Jahr 1963 wiesen Winter und Scales im Tierversuch nach, dass feuchte Wunden deutlich schneller heilen als trockene. Daher ist stets ein feuchtwarmes, physiologisches Wundmilieu anzustreben. Doch jede Wunde ist anders, weshalb sie alle auch unterschiedlich zu versorgen sind. Nichtsdestoweniger gelten dabei allgemeine Prinzipien, um nicht nur die Wundheilung zu fördern, sondern auch Infektionen vorzubeugen.

Ein Einblick in die Geschichte des modernen Wundmanagements

Natürlich existiert das Wundmanagement nicht erst seit 1963. Der Mensch hat schnell erkannt, dass Wunden viel besser verheilen, wenn man ihnen besondere Aufmerksamkeit schenkt. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass bereits im fünften Jahrhundert vor Christus Leinenfabrikate als erste Mullbinden verwendet wurden.

Eine Reise weiter zurück in die Historie führt ins alte Ägypten. Wandmalereien zeigen die Reinigung von infizierten Wunden mit Honig. In Neuseeland wird diese Methode bis heute praktiziert.

Die Maya halfen sich ihrerseits mit Insekten. Sie tränkten Tücher in Tierblut und legten sie in die Sonne. Sie zogen Fliegen an, die darauf Eier legten. Daraus schlüpften Larven, die die Wundheilung vorantreiben sollten.

Maden konnten den Heilungsprozess nachweislich schneller vorantreiben, weshalb man selbst während des Ägyptenfeldzugs zwischen 1798 und 1801 noch darauf zurückgriff.

Die Tierversuche von Winter und Scales im Jahr 1963 läuteten schliesslich das moderne Wundmanagement ein. Seither sind feuchtwarme Wundmilieus aus der medizinisch betreuten Wundheilung nicht mehr wegzudenken.

Welche Art der Wundbehandlung kommt, wann zum Einsatz?

Wundversorgung

Recht frische, akute Wunden, die erst vor wenigen Stunden entstanden sind, werden in der Regel mittels der primären chirurgischen Wundversorgung behandelt. Dabei sind die Verletzungen erst einmal steril zu reinigen und zu desinfizieren (PVP-Jod oder Octenisept). Im Anschluss werden verschmutzte, abgestorbene und schlecht durchblutete Teile des Gewebes entfernt, sodass nur möglichst vitales Gewebe zurückbleibt.

Bei Bedarf wird die Wunde schliesslich mit Nähten, Klammern oder Nahtstreifen verschlossen, damit sie gut abheilen kann. Befindet sich die Verletzung an einer Körperstelle, die hoher Spannung unterliegt (beispielsweise im Gesicht), können sogenannte Intrakutannähte zum Einsatz kommen. Sie verlaufen knapp unter der Hautoberfläche.

Tierbisse bzw. Verletzungen durch Tiere müssen die ersten Tage „offen behandelt“ werden und müssen sehr gut desinfiziert und im Bedarfsfall chirurgisch gereinigt werden. Sie dürfen im Regelfall nicht direkt verschlossen werden. Eine unmittelbare lokale Desinfektion (PVP-Jod oder Octenisept) ist von besonderer Bedeutung.

Tiefe, nekrotische oder infizierte Wunden

Infizierte Wunden

Ist die Wunde hingegen sehr tief oder weist eine hohe Infektionsgefahr auf, sind intensivere Massnahmen zu ergreifen. Das gilt auch, wenn Teile der Haut bereits abgestorben sind. Derartige Verletzungen sollten offen behandelt werden – beginnend mit einer Wundspülung.

Nicht selten wird erst dann das Ausmass der tatsächlichen Wundsituation ersichtlich. Entsprechend wird die Verletzung mit leichtem Druck ausgespült. Haben sich Taschen oder Fistelgänge gebildet, dann ist ein kurzer Katheter oder eine Knopfkanüle hilfreich. Als Spüllösungen eignen sich unter anderem:

  • isotonische Kochsalzlösung für die neutrale Wundspülung (nicht ausreichend bei frischen Verletzungen oder bereits kolonisierten/infizierten Wunden!)
  • Ringerlösung für die neutrale Wundspülung und zum Feucht halten (nicht ausreichend bei frischen Verletzungen oder bereits kolonisierten/infizierten Wunden!)
  • Wundspüllösung mit aktivem Sauerstoff (HOCL/NAOCL) bei chronischen Wunden (Bsp. ActiMaris sensitiv oder forte, Microdacyn 60)
  • polyhexanidhaltige Lösung bei chronischen Wunden (Bsp. Prontosan, Hydroclean Solution)
  • octenidinhaltige Lösung bei chronischen Wunden (Bsp. Octenilin)

Es folgt die Wundtoilette. Dabei werden infiziertes und abgestorbenes Material sowie Fremdkörper entfernt. Diese Prozedur ist je nach Schwere der Verletzung regelmässig durchzuführen, um die Genesung zu beschleunigen. Wichtig ist, dass das Gewebe ausreichend durchblutet wird, denn nur dann kann eine Heilung stattfinden.

Zu beachten ist auch, dass noch eine ausreichende Menge an lebensfähigem Weichgewebe vorhanden ist. Andernfalls besteht die Gefahr, empfindliche Strukturen wie Sehnen, Muskeln oder gar Knochen freizulegen.

Erst im Anschluss kann ein phasengerechter Wundverband angelegt werden, der seine Aufgabe erfüllt. Das kann mithilfe von Feuchtverbänden, verschiedenen Wundauflagen und Salben geschehen. Auch Vakuumverbände bewähren sich bei der Wundbehandlung derartiger Verletzungen, denn sie saugen austretende Flüssigkeiten auf und schützen gleichzeitig vor Infektionen.

Von Bedeutung ist vor allem die Sekundärabdeckung.

  • Bei akuten Wunden mit Nähten oder Infektionsgefahr, ohne Okklusion.
  • Bei sekundär heilenden oder chronischen Wunden mit „okklusiven“ Verbandstoffen (heute meistens Schaumstoffverband). Diese können den Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur der Wunde positiv beeinflussen. So beträgt die Wundtemperatur ohne Abdeckung im Schnitt unter 28 Grad Celsius. Unter okklusiven Verbandstoffen können hingegen ca. 28-32 Grad Celsius erreicht werden. Bei schweren arteriellen Ursachen sinken die Temperaturen natürlich noch deutlich nach unten, was die Wundheilung natürlich zusätzlich schwer belastet oder gar verunmöglicht.

Warum ist eine richtige Wundbehandlung so wichtig?

Wundbehandlung

Der menschliche Körper verfügt über beachtliche Wundheilungskräfte. Er ist in der Lage, kleine Verletzungen selbst wieder verheilen zu lassen. Doch ab einem gewissen Punkt kommt er an seine Grenzen. Je komplizierter die Wunde ist, desto schwieriger ist es für den Körper, die Wundheilung allein zu meistern. Es kann unter anderem zu Entzündungen und Infektionen kommen, die den Heilungsprozess hinauszögern.

Sammeln sich beispielsweise Blut oder gewisse Absonderungen in einem Gewebehohlraum nahe der Wunde an, kann es ebenfalls zu Komplikationen kommen. Ist die Verletzung bereits leicht zugewachsen, droht unter Umständen, dass sie wieder aufreisst. Der Körper muss seine Arbeit dann von vorn beginnen.

Möglich ist auch eine übermässige Narbenbildung, die noch jahrelang an die Verletzung erinnert. Im ästhetischen Bereich ist auch zu erwähnen, dass vor allem tiefe Wunden ohne professionelle Versorgung uneben zusammenwachsen können. Eine fachgerechte und vor allem an die individuellen Umstände angepasste Wundbehandlung kann all das vermeiden und eine komplikationslose Heilung herbeiführen.

Fachwissen zu Wundmanagement bei der Akademie-ZWM®

Bildungsangebote zu erfahren

Als Unterstützer der wissenschaftlichen Forschung zur Wundheilung und unabhängiges Bildungsunternehmen zu Wundmanagement bieten wir entsprechende Fort- und Weiterbildungsmassnahmen. Neueste Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet geben wir an alle Interessierten weiter. Damit möchten wir das Bewusstsein für präventive und aktive Wundbehandlungsmassnahmen fördern.

Warum sind spezielle Ausbildungen für Wundmanager wichtig?

Wundversorgung ausbildung

Jeder Mensch ist einzigartig. Das gilt für alle Aspekte seines Daseins – so auch für seinen Stoffwechsel, seine Regenerationsfähigkeit und seine Wundheilung. Zudem gleicht keine Wunde der anderen. Glatte Schnitte stehen zerklüfteten Rissen gegenüber. Aufgeschwemmte Wunden existieren neben infizierten Verletzungen. Tiefe Stiche stehen im Kontrast zu oberflächlichen Aufschürfungen.

Nicht nur die verschiedenen Arten von Wunden, sondern auch die individuellen Selbstheilungskräfte müssen beim Wundmanagement in Betracht gezogen werden. Das dafür nötige Wissen sollte unbedingt im Rahmen von Weiterbildungen erworben werden. Nur so kann eine umfassende und optimale Wundversorgung stattfinden. Solche Weiterbildungen bieten wir an und richten uns dabei gleichermassen an Einsteiger und Fortgeschrittene.

Wundmanagement-Weiterbildungen für Einsteiger

Lerne wundversorgung ausbildung

Unsere Kurse für Einsteiger sprechen Personen an, die bereits im medizinischen Bereich tätig sind und nun ins Wundmanagement einsteigen möchten. Sie beginnen mit unserer WM®Fortbildung für vertieftes Basiswissen, die aus zwei Modulen besteht.

Das erste Modul vermittelt grundlegendes Fachwissen zu den Themen Anatomie, Physiologie und Pathologie. Es erfolgt im Selbststudium und vermittelt Ihnen alle Kenntnisse, die nötig sind, um Wunden nach modernen Standards zu versorgen.

Planen Sie mindestens acht Wochen für das Absolvieren dieses Moduls ein. Berücksichtigen Sie dies bei Ihrer Anmeldung für das zweite Modul. In seinem Rahmen lernen Sie, wie Sie Ihr erlangtes theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Sie eignen sich an, wie Sie Wunden schnell richtig bewerten, optimal Versorgungsentscheidungen treffen und entsprechend handeln.

Nach Abschluss dieser beiden Module erhalten Sie den Titel WM®-Wundmanager oder WDA®-WundDiplomArzt.

Haben Sie bereits eine gleichwertige Weiterbildung absolviert, dann synchronisieren wir sie. Demnach überspringen Sie das erste Modul und steigen erst im zweiten ein. Ihr bereits angeeignetes Wissen überführen auch Sie dann in die Praxis.

Weiterbildungsangebote im Wundmanagement für Fortgeschrittene

Wundbehandlung

Sind Sie bereits im Wundmanagement tätig und möchten Ihr Wissen erweitern, dann entscheiden Sie sich für unsere ZWM®Weiterbildung Wundmanagement. Sie können sie auf Wunsch auch an unsere WM®Fortbildung für vertieftes Basiswissen anschliessen.

Im Rahmen unserer Weiterbildung für Fortgeschrittene frischen Sie Ihr bisheriges Wissen auf und vertiefen es. Ob Sie sie im Rahmen eines Präsenz- oder eines Hybridstudiums absolvieren möchten, entscheiden Sie.

Wählen Sie das Hybridstudium, dann durchlaufen Sie fünf Blöcke. Der erste Block findet in einem Veranstaltungshotel statt. Sie nehmen dort drei Tage lang an unseren Präsenzkursen teil. Die nächsten drei Blöcke durchlaufen Sie online.

Der letzte Block der Weiterbildung umfasst Ihre Abschlussprüfung. Auch sie findet präsent statt. Nach Ihrem Bestehen dürfen Sie sich als zertifizierter Wundmanager bezeichnen und fortan beispielsweise als Teamleiter im Wundmanagement tätig sein.

Was macht unsere Weiterbildungen besonders?

Im Rahmen unseres Bildungsangebots vermitteln wir nicht nur wichtiges Grundlagenwissen. Genauso wichtig ist es uns, Sie über die neuesten Kenntnisse der Forschung zu informieren und interessante Entwicklungen zu übermitteln.

Das Wissen, das die Forschung in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat, möchten wir in der gesamten DACH-Region verbreiten. Erkenntnisse, die sich aktuell herauskristallisieren und das Wundmanagement vielleicht sogar revolutionieren könnten, sehen wir ebenso als wichtigen Bestandteil an. Die dazugehörige Forschungsarbeit zu unterstützen, ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir möchten das Erlangen neuester Kenntnisse vorantreiben und sie möglichst schnell verbreiten.

Nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf, um mehr über unsere Arbeit und Bildungsangebote zu erfahren. Wir informieren Sie umfassend über unsere Weiterbildungen und unterstützen Sie bei der Wahl der passenden Kurse. Schauen Sie gern auch in unserem Shop vorbei und werfen Sie einen Blick auf unsere Lehrmaterialien.