Wundkongresse im Fokus: Was sie auszeichnet und warum sie wichtig sind

Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse in der medizinischen Forschung zur Wundheilung. Dementsprechend werden auch immer mehr Wege entwickelt und Produkte hergestellt, die die Wundheilung fördern können. Dank dieser Entwicklung ist es möglich, so individuell wie noch nie auf die besonderen Eigenschaften verschiedenster Wunden einzugehen. Wundkongresse tragen zur Verbreitung dieses Wissens bei. An unserem diesjährigen 37. Wundkongress in NEUSS/Düsseldorf liegt der Fokus auf besonderen Themen & Workshops mit hoher Praxisrelevanz. Mit über 400 angemeldeten Gästen/Tag ist dies eine “COME-TOGETHER” so wie man es sich wünscht.

Es gibt nahezu keinen medizinischen Sachverhalt, bei dem in der Forschung Stillstand herrscht. Das gilt auch für das Wundmanagement. In diesem Bereich gibt es unzählige Punkte, die bei allen Patienten ganz individuell betrachtet werden müssen. So nehmen beispielsweise die folgenden Faktoren erheblichen Einfluss auf die Wundheilung:

• bestehende Grunderkrankungen
• einzunehmende Medikamente
• Stress
• Ernährung
• Alter
• ungesunde Alltagsgewohnheiten wie Rauchen oder Alkoholkonsum

Je besser es gelingt, bei jedem Patienten individuell auf derartige Faktoren beim Wundmanagement einzugehen, desto schneller läuft die Wundheilung ab. Dank immer neuer Erkenntnisse zu inter- und intrazellulären Abläufen entwickeln sich auch die Methoden im Wundmanagement stetig weiter. Neue Versorgungswege entwickeln sich und innovative Wundverbände, Möglichkeiten zur Wundreinigung und mehr entstehen.

Doch all dieses Wissen nützt nicht viel, wenn es Theorie bleibt. Die Personen, die die neuen Verfahren und Produkte nutzen sollen, müssen erst einmal erreicht werden. Sie müssen nicht nur über die Existenz informiert werden. Umfassendes Wissen zur allgemeinen Anwendung sowie Anpassungsmöglichkeiten in individuellen Fällen sind notwendig. Nur dann können Fachkräfte im Wundmanagement die Methoden in die Praxis überführen.

Doch es ist nicht so, dass alle Wundmanager regelmässige Lehrgänge besuchen, die ihnen das neu gesammelte Wissen vorstellen. Zudem müssen auch Lehrende erst einmal an die Informationen gelangen. Zu diesem Zweck finden Wundkongresse statt.

Jedes Jahr finden verschiedene internationale und interdisziplinäre Wundkongresse statt. Dabei kommen verschiedenste Vertreter der Branche zusammen und referieren über neueste Erkenntnisse, Möglichkeiten und mehr. Sie halten beispielsweise Vorträge über

• den aktuellen Forschungsstand,
• interdisziplinäre Entwicklungschancen,
• das Leben mit chronischen Wunden,
• die Effizienz und Sinnhaftigkeit gesetzlicher Massnahmen.

Auf diese Weise wird nicht nur Wissen weitergegeben. Es entstehen immer wieder neue Denkanstösse im Austausch – ganz nach dem Motto: Gemeinsam entwickeln wir das Wundmanagement weiter. Unter anderem kommen Ärzte, Wundtherapeuten und Dozenten zusammen und bündeln all ihr Wissen beim Wundkongress.

Ausserdem sind verschiedene Aussteller anwesend, wie beispielsweise:

• Hersteller medizinischer Produkte
• Medizintechniker
• Pflegeverbände
• medizinische Weiterbildungseinrichtungen
• Kliniken

Nur auf einem Wundkongress treffen Vertreter verschiedener medizinischer Bereiche in einer derartigen Grössenordnung aufeinander. Das ermöglicht einen sonst nicht realisierbaren Informationsaustausch, der das Wundmanagement flächendeckend auf einen einheitlichen Stand bringt.

Es ist für alle Fachkräfte im Wundmanagement durchaus anzuraten, regelmässig an Wundkongressen teilzunehmen. Das umfassende Wissen, das dabei vermittelt wird, ist nur schwer in reiner Seminarform zu lehren. Es ist der Austausch zwischen Fachkräften verschiedener Bereiche innerhalb der Branche, der einen Wundkongress so besonders macht.

Es finden intensive Gespräche in kleineren oder grösseren Gruppen statt, die neue Blickwinkel eröffnen und interessante Chancen erkennen lassen. Ausserdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Standardisierung von Prozessen, indem sie grosse Gruppen Involvierter auf den gleichen Wissensstand bringen.